Liebe Kathinka!
Du weißt sicher noch, wie du mich gewickelt und mir die Gute-Nacht-Lieder vorgesungen hast. Die wunderschönen Ausflüge mit der Mutti und der ganzen Familie in die geliebte Natur, ins Grüne, auf Wiesen, in Wälder und an die Quelle. Die inbrünstig gesungenen Fahrtenlieder im Auto – auch wenn nicht alle Töne getroffen wurden, egal. Unseren lebendigen „Familiensalat“, die gemeinsamen Feste, bis einschließlich letztes Weihnachten. Einmal sind wir doch mit Mutti und Bazi, unserem stinkenden Affenpinscher, nach Savudria (Istrien) zum Campen gefahren, direkt unter grünen duftenden Pinien mit Blick auf das glasklare Meer. Wir hatten viele schöne Zeiten, und ich wünsche dir auch jetzt eine gute Zeit, eine gute Reise. Dein Leben war sehr bunt, mit vielen Höhen und Tiefen. Wir alle haben unsere Ecken und Kanten und Themen, unsere Stärken und Schwächen. Aber bei all dem frag ich mich: Was war und ist denn überhaupt wichtig? Und da kommt als Antwort: Das liebende große Herz am rechten Fleck. Und das hattest du! Du hast uns viel davon gegeben. DANKE! Danke für alles! Kathinka, ich liebe dich! Schön, dass du meine Schwester bist, so wie du eben warst. Und was verdanken wir nicht alles auch unserer lieben Nanni-Mutti. Du hattest viele bewegende Stationen in deinem Leben: Die Arbeit im Kindergarten, den großen Autounfall mit sieben Monaten Krankenhaus, die wilde Zeit in England, deine treue Freundin Barbara, deine Ehen, die verschiedenen Lebenspartner, das wunderschöne, geliebte Soulatge inmitten der Natur, deine Therapien, dein Garten mit Häusle, August und Wurzel, die Kreutzer- und die Heisterstraße, und zuletzt auch deine Zeit mit dem Krebs und im wertvollen Hospiz mit der liebevollen Betreuung, wo du die Königin sein durftest. Mal bergab und mal bergauf. Du hattest einige menschliche Enttäuschungen, aber auch tolle Menschen an deiner Seite. All das und vieles mehr hatte dich geprägt, bereichert, gefordert, erfüllt und zu der Kathinka gemacht, die wir in unseren Herzen tragen. Auch ohne eigene Kinder warst du Mutter für viele. Durch deine Liebe hast du Kinder angezogen. Wo Kinder waren, warst du mitten unter ihnen. Wo du warst, war Leben. Das spürten auch die Pflanzen. Unter deinen Händen wurde alles ein Garten, und wenn es das kleinste Zimmer war. So bist du auch mit drei Gartenscheren ins Hospiz eingezogen. Wir können dankbar sein, dass du letztendlich schnell gehen durftest, nicht lange an das Bett gefesselt warst, bis zu letzt am Leben teilnehmen konntest und vor allem dafür, dass du nicht alleine warst als es soweit war. Ich habe dich gerne im Leben wie auch beim Sterben begleitet. Sind wir dankbar für das, was wir hatten und haben! Nun ein inniges Aufwiedersehen, 3 mal 3 Bussis mit Umarmung, Dein Bruder Joachim PS: Ein ganz liebes Grüßle an Mutti… |
Lasst uns nun zum Schluss beten:
Geliebter Schöpfer allen Seins, liebender Gott, bitte beschütze und begleite Kathinka auf ihrem Weg. Lass sie ihren Weg in Frieden, in Liebe, in Klarheit und in Geborgenheit gehen. Dass sie nicht mehr tapfer sein muss, sondern frei und leicht mit Freude gehen kann. Bestärke ihr Vertrauen, von dem sie auch durch ihr Leben getragen wurde, und lass sie nicht alleine sein, sondern begleitet von ihren Engeln wie von unserer geliebten Mutter Nanni und natürlich auch von Wurzel und August und allen mit ihr Verbundenen. Stärke und tröste alle, die Kathinka vermissen! „Weißt scho – des wird scho.“ In Liebe und Dankbarkeit. Amen. |